Rapidmail Testbericht und Erfahrungen
Alles, was man über Rapidmail wissen sollte
In diesem Testbericht schreibe ich über meine persönlichen Erfahrungen mit rapidmail, einer deutschen Newsletter-Software als SaaS-Lösung für Massenmailings.
Möchte man seine Newsletter ins Postfach des Empfängers kriegen, sollte man dafür eine professionelle Software benutzen. Rapidmail ist ohne Zweifel eine gute Newsletter-Software – auch wenn mit einigen kleinen Schwächen.
Über rapidmail
Rapidmail ist eine SaaS-Lösung (Software als Service) für den Massenversand von E-Mails, angeboten von der rapidsoft GmbH. Es ist ein deutsches Unternehmen mit einem Sitz in Freiburg, somit werden die Daten auf deutschen Servern gespeichert, was durchaus eine gute Sache ist.
Rapidmail gibt selber an, über 80.000 Kunden zu haben, DSGVO-konform zu sein und seine Server in Deutschland zu betreiben.
Funktionen im Überblick
Server Standort | Deutschland |
DSGVO-konform | Ja |
Zertifizierung | Ja (CSA, ISIPP) |
Bounce-Management | Ja |
Follow-Up Autoresponder | Ja |
Newsletter-Funktion | Ja |
Geburtstags-Funktion | Ja |
Sofortversand | Ja |
Zeitgesteuerter Versand | Ja |
Marketing Automation | Ja, aber stark limitiert |
Multipart-Message (Text + HTML) | Ja |
Zeichensatz änderbar | Ja |
Newsletter-Designs | Ja, ca. 250 |
Eigene Designs | Ja |
Designs inklusive | Ja |
WYSIWYG-Editor | Ja |
Ausführliche Statistiken | Ja |
Personalisierung | Ja |
Klick-Tracking | Ja |
Öffnung-Tracking | Ja |
Eigene Domain beim Tracking | Ja |
A/B Split-Testing | Ja, aber nur Betreffzeile |
E-Mail testen | Ja |
E-Mail Anhänge | Ja |
Bilder in E-Mail einbetten | Ja |
E-Mail Vorschau | Ja |
Import- und Export von Kontakten | Ja |
Blacklist für Empfänger | Ja |
Google Analytics Anbindung | Ja |
Preis und Registrierung
Die Preisgestaltung ist meiner Meinung nach sehr gelungen. Man kann entweder per E-Mail-Versand bezahlen oder sich für eine Flatrate mit festen Kosten entscheiden. Aktuell kann man nach der Registrierung bis zu 2000 E-Mails kostenlos versenden.
Außerdem kann man sich kostenlos registrieren und ohne Angabe der Zahlungsdaten die Newsletter-Software von rapidmail kostenlos testen, was ich jedem empfehlen kann, um für sich selber herauszufinden, ob man mit dieser Software glücklich wird.
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Oberfläche und Benutzbarkeit
An sich ist die Benutzeroberfächer gut gelungen und macht einen sauberen Eindruck. Die Unterseiten sind sauber und sinnvoll im Menü verlinkt und man findet mit maximal zwei Klicks jede wichtige Hauptfunktion.
Auf dem Dashboard findet man außerdem seine aktuellen E-Mail-Kampagnen und die zusammengefassten Statistiken dazu, damit man seine wichtigen Mailings im Überblick behält.
Sehr nett und nützlich.
Im nachfolgenden Video wird die Oberfläche von rapidmail vorgestellt und man bekommt einen Einblick in alle wichtigen Funktionen:
Leider ist mir aufgefallen, dass es keinerlei Möglichkeiten gibt, um seine E-Mails zu gruppieren. Legt man eine große Anzahl an Follow-Up- oder Newsletter-Nachrichten an, kann man schnell die Übersicht verlieren.
Die Auflistung wird unordentlich, wie man auf der folgenden Grafik sehr gut sehen kann:
Ich hoffe auf Besserung seitens der Entwickler von rapidmail, da ich und sicherlich viele andere Nutzer sehr viel Wert auf ordentlich sortierte Follow-Up-Mailings legen.
Ansonsten ist die Benutzeroberfläche sehr leicht und intuitiv zu bedienen. Es macht richtig Spaß, rapidmail zu nutzen und damit seine E-Mail-Kampagnen zu erstellen.
Besonders gefallen haben mir die sehr ausführlichen E-Mail-Statistiken, hier ist das Ergebnis eines meiner Test-Mailings:
Man erfährt in den Statistiken unter anderem:
- An wie viele Empfänger die E-Mail versandt wurde.
- Wie viele Empfänger die E-Mail geöffnet haben und wie viele einen Link in der E-Mail angeklickt haben.
- Man kann in einer „Clickmap“ sehen, an welchen stellen der Empfänger in der E-Mail geklickt hat, damit man nachvollziehen kann, wie Empfänger mit der E-Mail interagieren.
- Man erfährt den Standort der Empfänger, einige Details zum benutzten Endgerät bei der Öffnung und der Aktivität der Empfänger.
Alles in einem ist die Oberfläche von rapidmail rundum sehr gelungen und ermöglicht einen schnellen Einstieg. Außerdem findet man einen Wiki-Bereich, der einem sehr genau erklärt, wie man die Software richtig bedient.
Empfängerlisten und Segmentierung
Rapidmail fokussiert sich auf das klassische Empfängerlisten-Model. Das heißt, dass Empfänger in Listen einsortiert werden. Das hat den Vorteil, dass man alle seine Empfänger effektiv voneinander trennen kann.
Wenn man beispielsweise mehrere Webseiten hat, dann kann man je Webseite eine eigene Empfängerliste erstellen, die die jeweiligen Kontakte enthält.
Möchte man später eine E-Mail versenden, muss man vor dem Versand eine Empfängerliste auswählen, an die der Versand erfolgen soll.
Man kann jederzeit Empfänger entweder per Formular oder auch manuell in eine beliebige Liste einfügen. Wenn die Eintragung per Formular erfolgt, dann muss der Empfänger das Interesse im Anschluss per Double-Opt-In bestätigen.
Man kann die Empfänger leider nicht automatisch oder bei spezifischen Events von einer Liste in die andere verschieben oder kopieren.
Klickt beispielsweise jemand in einer E-Mail auf einen Link, kann man diesen nicht automatisch in eine andere Liste kopieren oder verschieben. So etwas ist bei einigen anderen Anbietern möglich und ist sehr nützlich.
Das ist eine der wenigen Schwächen von rapidmail, wenn man professionelles E-Mail-Marketing betreiben möchte, denn durch diese Limitierung kann man seine Empfänger nicht automatisch entsprechend derer Aktionen dynamisch segmentieren.
E-Mail-Design und Layout
Es gibt über 200 Templates, die man kostenlos bei seinen Mailings nutzen kann. Die Vorlagen sind sehr professionell gemacht und können mit dem integrierten Editor komplett überarbeitet werden.
Ich konnte jedes Detail bei einer ausgewählten Vorlage anpassen und ein Mailing erstellen, das zu 100 % meinen Wünschen entspricht. Wenn man möchte, kann man auch eine eigene Vorlage erstellen und diese bei den Mailings benutzen.
Der Editor ist leicht zu bedienen und übersichtlich aufgebaut:
Es gibt weder an den Templates noch an dem Editor von rapidmail etwas zu bemängeln. Jeder wird für sich ein passendes Design für seine E-Mails erstellen können, das steht außer Frage.
Technik und Zustellbarkeit
Ich habe mit rapidmail einige Test-E-Mails versendet. Diese wurden sehr schnell zugestellt, dabei gab es keine Probleme.
Außerdem weist rapidmail vor dem Massenversand darauf hin, dass man in jeder E-Mail wichtige Angaben wie ein Impressum und einen Abmeldelink drinnen haben muss. Auch das ist sehr nützlich, damit man diese Pflichtangaben nicht vergisst.
Auch die Reputation des Mailservers, der bei dem Testversand beteiligt war, zeigt einen guten Wert, was sicherstellt, dass E-Mails sicher im Postfach der Empfänger landen und nicht im Spam-Ordner:
Die Testmail kam sogar bei meinem Gmail-Konto im Hauptpostfach an, wo nur wichtige E-Mails landen, und nicht wie bei einigen anderen Anbietern im Werbepostfach, auch das ist ein sehr gutes Ergebnis und stellt sicher, dass Empfänger die E-Mail im Postfach schnell finden.
Weder an der Technik noch an der Zustellung der E-Mails gibt es bei rapidmail etwas zu bemängeln.
Vorteile von rapidmail
- Es gibt viele vorgefertigte professionelle Design-Vorlagen, die man ohne Zusatzkosten nutzen kann.
- Es sind deutsche Mailserver im Einsatz und damit greift auch das deutsche Datenschutzgesetz.
- Support für Double-Opt-In bei Eintragungen, damit hat man nur bestätigte E-Mail-Adressen in seinen Listen.
- Man kann eigene Design-Vorlagen anlegen und diese bei allen Mailings benutzen.
- Die Mailing-Statisitken sind sehr ausführlich und nützlich, um die Performance seiner Kampagnen zu messen und zu verbessern.
- Es gibt einen sehr nützlichen Bereich mit Hilfeartikeln (Wiki), um zu lernen, die Software richtig zu bedienen.
- Man hat die Möglichkeit, beliebig viele Empfängerlisten anzulegen.
- Bei der Erstellung einer E-Mail wird ein Spam-Rating angezeigt, somit kann man seine Mailings bereits vor dem Versand optimal für Spamfilter vorbereiten.
- Man kann Newsletter in mehreren Versionen versenden (A/B Split-Testing), um zu erfahren, welche Version besser funktioniert.
- Beim A/B Split-Testing gibt es viele Einstellmöglichkeiten, wie man den Gewinner definieren kann und was „danach“ passieren soll.
- Die Anmeldeformulare kann man bis ins Detail anpassen und diese lassen sich damit sehr gut in jedes Website-Design integrieren.
- Es lassen sich bei den Formularen benutzerdefinierte Felder festlegen, um zusätzliche Daten vom Empfänger abzufragen.
- Man kann ein Abmeldeformular erstellen, damit sich die Empfänger online auf der Website bequem austragen können.
- Ein Interessent kann sich auch per SMS eintragen, was ein sehr nettes Feature ist, um wirklich hochwertige Empfängerlisten aufzubauen.
- Man kann mit einem Mailing auch Anhänge verschicken.
- Die Reputation des Test-Mailservers und der anderen Mailserver im Netzwerk von rapidmail ist ausreichend gut für eine hohe Zustellbarkeit.
Nachteile von rapidmail
- Man kann seine E-Mails nicht gruppieren oder kategorisieren, um eine bessere Übersicht zu haben.
- Beim A/B Split-Testing kann man nur die Betreffzeile testen, jedoch nicht den Inhalt der E-Mail.
- Es gibt keinerlei „tagging“ oder ähnliche Lösungen, um Empfänger zwischen den Empfängerlisten zu verschieben oder diese wenigstens mit Labeln zu versehen.
- Marketing Automation scheint bei rapidmail ein „Feature für Zukunft“ zu sein, das derzeit leider noch nicht fertig ist.
Fazit
Rapidmail ist eine sehr gute Software zum Versenden von Newslettern und Massenmails. Es hat jedoch einige Schwächen bei der Marketing Automation und beim Software-Design.
Wer ausschließlich Massenmails an seine Empfänger versenden möchte, wird mit rapidmail auf jeden Fall glücklich. Wer jedoch professionelles E-Mail-Marketing betreiben möchte, wird mit rapidmail irgendwann an die Grenzen stoßen.
Rapidmail ist anscheinend sehr stark fokussiert auf die Newsletter-Funktion. Und hierbei ist rapidmail meiner Meinung nach unschlagbar gut!
Es ist erkennbar, dass Marketing Automation bei rapidmail noch nicht ausgereift ist, dies ist jedoch ein sehr mächtiges Instrument, das in einer professionellen E-Mail-Marketing-Software nicht fehlen sollte.
Das Preismodel ist sehr gut gewählt, der Versand ist relativ günstig und man kann alle Funktionen in Ruhe testen.
Mit der A/B Split-Test-Funktion kann man anhand der Betreffzeile herausfinden, welche E-Mail besser funktioniert. Gleichzeitig fragt man sich, wieso man nicht auch den Inhalt der E-Mail splittesten kann, was durchaus sehr sinnvoll ist.
An sich ist die Split-Test-Funktion sehr gut umgesetzt:
Sieht man die wenigen Schwächen von rapidmail hinweg, bekommt man eine sehr gut nutzbare Newsletter-Software, mit der man zuverlässig seine E-Mail-Kontakte erreichen kann.
Als reine Newsletter-Software und bei der Nutzung der Autoresponder-Funktion (Follow-Up) macht rapidmail jedenfalls eine wirklich gute Figur.
Ich würde rapidmail gerne die volle Punktzahl geben, jedoch gibt es einen Stern Abzug wegen einigen Mängeln am Software-Design und wegen stark limitierter Marketing Automation.
Rapidmail ist besonders für Einsteiger geeignet, da sie sehr kostengünstig E-Mail-Marketing betreiben können und die Kosten – dank des gelungenen Preismodels – erst mit der Empfängerzahl und dem Erfolg der E-Mail-Kampagnen wachsen.
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(Gesamtbewertung: 3.5 von 5 Sterne)
Vitali Lutz ist ein Internet-Marketer aus Leidenschaft. Er beschäftigt sich unter anderem mit der Kundengewinnung durch automatisierte Prozesse und E-Mail-Marketing und hat jahrelange Erfahrung mit der Administration von Mailservern.